Der Leiter von ITV hat die BBC dafür kritisiert, Meghan Markles Erfolgsserie Suits zu kaufen. Kevin Lygo, Geschäftsführer von ITV für Medien und Unterhaltung, kritisierte den Sender dafür, dass er ITV beim Kauf der Anwaltsserie überboten habe und argumentierte, dass dies eine unangemessene Verwendung von Rundfunkgebühren sei.
ITV hatte zuvor die BBC beschuldigt, teure US-Sendungen zu kaufen, um ein jüngeres Publikum anzulocken. Trotz ihrer eigenen Beschwerden über Kostendruck reichte der kommerzielle Sender letztes Jahr bei Ofcom eine Beschwerde über die Ausgaben der BBC für in den USA produzierte Sendungen ein.
Suits, das von 2011 bis 2019 ausgestrahlt wurde, brachte die Herzogin von Sussex zu Ruhm. Meghan Markle spielte sieben Jahre lang die Rolle der Rachel Zane, bevor sie die Serie verließ, nachdem sie Prinz Harry getroffen hatte.
Während der Frühjahrskonferenz des Voice of the Listener and Viewer sprach Herr Lygo die angeblichen Kostendrücke der BBC an. Er fragte, warum die BBC amerikanische Inhalte kaufe, und sagte: „Wir hören die BBC darüber jammern [geringere Budgets] und sie haben all das Geld der Welt. Warum kaufen sie all diese amerikanischen Sachen? Ich habe mit so vielen verschiedenen Leuten bei der BBC darüber gesprochen.“ Er drückte auch seine Frustration darüber aus, dass die BBC ITV bei Suits überboten hatte und fragte: „Was hat das mit den Rundfunkgebühren zu tun?“
ITV hatte zuvor erklärt, dass die BBC keine Inhalte oder Formate erwerben sollte, die bereits auf dem britischen Markt existieren, wenn ein anderer kommerzieller Konkurrent bereit ist, sie zu kaufen. Sie argumentierten, dass die BBC der Käufer letzter Instanz für bereits vorhandene Inhalte oder Formate sein sollte.
Die BBC hat nicht bekannt gegeben, wie viel sie für Suits bezahlt hat, beschrieb die Serie jedoch als „klug und stilvoll“ und „mit Stars besetzt“. Die Serie, die ursprünglich auf dem USA Network ausgestrahlt wurde, wird auf BBC iPlayer und einem ihrer Kanäle verfügbar sein.
Als Reaktion auf die Kritik verteidigte ein Sprecher der BBC die Ausgaben des Senders für Akquisitionen und betonte, dass dies nur einen kleinen Teil ihres Gesamtbudgets ausmacht. Sie erklärten: „Wir geben weniger als fünf Prozent unseres jährlichen Inhaltsbudgets für erworbene Programme aus, weit weniger im Vergleich zu anderen Sendern.“
Diese Kontroverse entstand nachdem Herr Lygo zugegeben hatte, dass „Mr. Bates vs The Post Office“, eine der erfolgreichsten Shows von ITV, einen Verlust von £1 Million verursachte. Trotz ihres Erfolgs im Vereinigten Königreich konnte die Show nicht genug internationale Verkäufe generieren, um ihre Produktionskosten zu decken.
